DVO Leitlinie Osteoporose 2023

3. Prävalenz und Inzidenz der Osteoporose und ihrer Folgen, sozioökonomische Relevanz

Zur Prävalenz der Osteoporose auf der Grundlage der WHO-Definition einer erniedrigten Knochendichtemessung (DXA T-Score < -2,5) gibt es für Deutschland nur wenige Daten. Beim Vergleich aller europäischer Länder (SCOPE-Studie 📖Kanis JA, Norton N, Harvey NC, Jacobson T, Johansson H, Lorentzon M, McCloskey EV, Willers C, Borgström F. SCOPE 2021: a new scorecard for Osteoporosis in Europe. Archives of Osteoporosis 2021 16: 82 doi.org/10.1007/s11657-020-00871-9, Kanis et al. 2021 📖Kanis JA, McCloskey EV, Johansson H, Oden A, Ström O, Borgström F. Development and use of FRAX in osteoporosis. Osteoporos Int. 2010; Jun;21 Suppl 2:S407-13. Epub 2010 May 13. Evidenzgrad 3b Oxford) ergaben sich eine Prävalenz der Osteoporose in Deutschland von 6,1 % (22,6 % bei Frauen, 6,6 % bei Männern), in Österreich von 5,5 % (22,2 % bei Frauen und 6,5 % bei Männern) und in der Schweiz von 6,1 % (22,6 % bei Frauen und 6,6 % bei Männern). In der EPOS-Studie lag die Prävalenz bei postmenopausalen Frauen im Alter von 50-60 Jahren bei etwa 15 %. Sie stieg im Alter von mehr als 70 Jahren auf 45 % an. Bei Männern betrug die Prävalenz einer erniedrigten Knochendichte am Schenkelhals im Alter von 50-60 Jahren 2,4 % und betrug im Alter von mehr als 70 Jahren 17 % (Scheidt-Nave C et al. 1997 📖Scheidt-Nave C, Banzer D, Abendroth K. Schlussbericht Multizentrische Studie zu Verteilung, Determination und prädiktivem Wert der Knochendichte in der deutschen Bevölkerung. Förderprojekt des Bundesministeriums für Forschung und Technologie Förderkennzeichen 01KM 9304/0, 1997; 1-45. Evidenzgrad 2b Oxford). Die sogenannten „Major Osteoporotic Fractures“, also Osteoporose-typische Frakturen, nehmen nach dem 50. Lebensjahr bei Frauen und nach dem 60. Lebensjahr bei Männern deutlich zu (Rupp M et al. 2021 📖Hadji P, Hardtstock F, Wilke T, Joeres L, Toth E, Möckel L, Gille P, Estimated epidemiology of osteoporosis diagnoses and osteoporosis-related high fracture risk in Germany: a German claims data analysis, Archives of Osteoporosis (2020) 15:127, doi.org/10.1007/s11657-020-00800-w , Hadji P et al. 2020 📖Hadji P, Hardtstock F, Wilke T, Joeres L, Toth E, Möckel L, Gille P, Estimated epidemiology of osteoporosis diagnoses and osteoporosis-related high fracture risk in Germany: a German claims data analysis, Archives of Osteoporosis (2020) 15:127, doi.org/10.1007/s11657-020-00800-w ). Der Frakturratenanstieg wird mit zunehmendem Lebensalter steiler. Mit einer Zunahme von an Osteoporose Erkrankten ist aufgrund der demografischen Veränderungen und der Morbiditäten zu rechnen (Völzke H et al. 2015 📖Völzke H, Ittermann T, Schmidt CO, Baumeister SE, Schipf S, Alte D, Biffar R, John U, Hoffmann W: Prevalence trends in lifestyle-related risk factors— two cross-sectional analyses with a total of 8728 participants from the Study of Health in Pomerania from 1997 to 2001 and 2008 to 2012. Dtsch Arztebl Int 2015; 112: 185–92. DOI: 10.3238/arztebl.2015.0185). Das Lebenszeitrisiko für Frakturen liegt nach gesamteuropäischen Untersuchungen (Borgström F et al. 2020 📖Borgström F, Karlsson L, Ortsäter Gustav, Norton N, Halbout P, Cooper C, Lorentzon M,McCloskey EV, Harvey NC, Muhamamd K. Javaid MK, Kanis JA for the International Osteoporosis Foundation, Fragility fractures in Europe: burden, management and opportunities. Archives of Osteoporosis (2020) 15: 59, doi.org/10.1007/s11657-020-0706-y) für Frauen jenseits der 50 Jahre bei 33 % und bei Männern bei 20 %. Eine kritische Analyse zu Frakturen, die als Folge einer niedrigen Knochendichte und/oder einer Osteoporose erlitten werden, von Häufigkeiten, Tendenzen und den Kosten, findet sich in der SCOPE-Arbeit (Kanis JA et al. 2021 📖Kanis JA, Johnell O, Oden A, Sembo I, Redlund-Johnell I, Dawson A, De Laet C, Jonsson B. Long-term risk of osteoporotic fracture in Malmö. Osteoporos Int. 2000; 11(8):669-74. Evidenzgrad 2b Oxford).

In einer retrospektiven Analyse von Versicherten der AOK Plus von 2016 fand sich bei 4,44 % der Bevölkerung Deutschlands eine Osteoporose entsprechend einer Zahl von 3,61 Millionen Erkrankten. Ganz überwiegend (82,35 %) waren Frauen betroffen, Männer zu 17,67 %. Dabei lag der Anteil der über 70-Jährigen bei 68.01 % (Hadji P et al. 2020 📖Hadji P, Hardtstock F, Wilke T, Joeres L, Toth E, Möckel L, Gille P, Estimated epidemiology of osteoporosis diagnoses and osteoporosis-related high fracture risk in Germany: a German claims data analysis, Archives of Osteoporosis (2020) 15:127, doi.org/10.1007/s11657-020-00800-w). Eine Gesamtzahl von neuen Wirbelkörper- und proximalen Femurfrakturen wurde für das Jahr 2016 mit 258.957 ermittelt.

Eine Analyse aller stationär in Deutschland 2019 behandelten Frakturen (Rupp M et al. 2021 📖Rupp M. Walter N, Pfeifer C, Lang S, Kerschenbaum M, Krutsch W, Baumann F, Alt V, Inzidenz von Frakturen in der Erwachsenenpopulation in Deutschland Dtsch Ärztebl 2021; 118, 665-9, doi: 10.3238/arztebl.m2021.0238) ergab eine Inzidenz der Schenkelhalsfrakturen von 120,2/100.000, der pertrochantären Femurfrakturen von 108,7/100.000. Im Vergleich zu 2009 entwickelte sich bis 2019 eine Zunahme der Schenkelhalsfrakturen um 23 %, bei den pertrochantären Frakturen um 24 %. Die Untersuchung basiert auf Krankenkassendaten und analysiert die Inzidenz aufgrund der Frakturen der S-Klassifikation (für Frakturen). Es werden keine M-Klassifikationen vorgenommen (Klassifikation für Veränderungen der Knochendichte- du Struktur, mit und ohne Angabe zur Fraktur). Osteoporotische Frakturen konnten nicht gesondert detektiert werden, sondern können nur anhand des Alters vermutet werden. Die Anstiege der Frakturinzidenzen für die Osteoporose-typischen Frakturen sind in Tabelle 1 (für Frauen) und Tabelle 2 (für Männer) dargestellt.

Tab. 1 Inzidenz pro 100.000 der „Major Osteoporotic Fractures“ in Deutschland abhängig vom Lebensalter

Frauen

Frakturen Alter J 50-59 60-69 70-79 80- 89 90 +
Schenkelhals 33,5 95,1 310,4 816,6 1.828,3
pertrochantär 14,8 55,3 226,9 818,2 2.549,9
distaler Radius 136,9 258,3 352,7 387,3 393,9
proximaler Humerus 70,7 162,8 326,7 478,1 666,7
Lendenwirbel 32,8 66,0 190,1 383,4 537,4
Brustwirbel 20,3 37,8 112,7 231,0 331,6

Tab 2. Inzidenz pro 100.000 der „Major Osteoporotic Fractures“ in Deutschland abhängig vom Lebensalter

Männer

Frakturen Alter J 50-59 60-69 70-79 80-89 90 +
Schenkelhals 29,1 68,7 192,7 554,9 1.224,4
pertrochantär 23,0 56,1 147,5 467,7 1.181,7
distaler Radius 54,0 55,5 52,4 56,8 57,5
proximaler Humerus 41,1 60,4 94,9 158,8 247,6
Lendenwirbel 34,6 56,2 121,1 274,8 385,2
Brustwirbel 22,1 30,4 59,2 127,0 168,2

Die Inzidenz der Schenkelhalsfraktur steigt bei den Frauen vom 50. bis 59. LJ von 33,5 um das 54,6-Fache auf 1.828,3 bei den über 90-Jährigen. Um ein Vielfaches höher war der Anstieg bei den pertrochantären Frakturen: Von 14,8 um das 172,3-Fache auf 2.549,9. Diese Inzidenz ist die höchste aller beschriebenen Frakturinzidenzen.

Auch bei den Männern stiegen die Inzidenzen für die Schenkelhalsfraktur deutlich an: Von 29,1 bei den 50- bis 59-Jährigen um das 42,1-Fache auf 1.224. Der Anstieg der pertrochantären Frakturen bei Männern war hoch: Von 23,0 bei den 50- bis 59-Jährigen auf 1.881,7 bei den über 90-Jährigen, was einen Anstieg um das 51,4-Fache bedeutet.

Die früheren Daten zur Inzidenz von Hüftfrakturen, die für Männer und Frauen einen Anstieg der Inzidenz zwischen dem 50. und 90. Lebensjahr um das ca. 2-4-Fache pro Dekade zeigten (Lix LM et al. 2012 📖Lix LM, Azimaee M, Osman BA, Caetano P, Morin S, Metge C, Goltzman D, Kreiger N, Prior J, Leslie WD. Osteoporosis-related fracture case definitions for population-based administrative data. BMC Public Health. 2012; May 18; 12:301. doi: 10.1186/1471-2458-12- 301., Evidenzgrad 2b Oxford, Fink HA et al. 2005 📖Fink HA, Milavetz DL, Palermo L, Nevitt MC, Cauley JA, Genant HK, Black DM, Ensrud KE; Fracture Intervention Trial Research Group. What proportion of incident radiographic vertebral deformities is clinically diagnosed and vice versa? J Bone Miner Res. 2005; Jul;20(7):1216-22. Epub 2005 Mar 21. Evidenzgrad 2b Oxford), werden durch diese Ergebnisse modifiziert. Die Anstiege entsprechen eher den vorliegenden Daten aus Österreich (Fink HA et al. 2005 📖Fink HA, Milavetz DL, Palermo L, Nevitt MC, Cauley JA, Genant HK, Black DM, Ensrud KE; Fracture Intervention Trial Research Group. What proportion of incident radiographic vertebral deformities is clinically diagnosed and vice versa? J Bone Miner Res. 2005; Jul;20(7):1216-22. Epub 2005 Mar 21. Evidenzgrad 2b Oxford). In der SCOPE-Analyse wird eine altersadjustierte Inzidenz von Hüftfrakturen bei Frauen von 470 und bei Männern von 225 – also ein Verhältnis von 2,1 – angegeben (Kanis et al. 2021 📖Kanis JA, Johnell O, Oden A, Sembo I, Redlund-Johnell I, Dawson A, De Laet C, Jonsson B. Long-term risk of osteoporotic fracture in Malmö. Osteoporos Int. 2000; 11(8):669-74. Evidenzgrad 2b Oxford).

Rapp et al. fanden in deutschen Seniorenheimen eine Inzidenz von proximalen Femurfrakturen von 5,1 % Personenjahren bei Frauen und 3,3 % Personenjahren bei Männern. Die Inzidenz nahm mit dem Alter zu und war in den ersten Monaten nach der Aufnahme am höchsten (Rapp K et al. 2008 📖Scheidt-Nave C, Banzer D, Abendroth K. Schlussbericht Multizentrische Studie zu Verteilung, Determination und prädiktivem Wert der Knochendichte in der deutschen Bevölkerung. Förderprojekt des Bundesministeriums für Forschung und Technologie Förderkennzeichen 01KM 9304/0, 1997; 1-45. Evidenzgrad 2b Oxford , Rapp K et al. 2009 📖Scheidt-Nave C, Banzer D, Abendroth K. Schlussbericht Multizentrische Studie zu Verteilung, Determination und prädiktivem Wert der Knochendichte in der deutschen Bevölkerung. Förderprojekt des Bundesministeriums für Forschung und Technologie Förderkennzeichen 01KM 9304/0, 1997; 1-45. Evidenzgrad 2b Oxford). Der hohe Anstieg der Frakturraten könnte auch mit dem deutlich erhöhten Risiko für weitere Frakturen nach dem ersten Bruch erklärt werden (Johansson H et al. 2017 📖Kanis JA, Johnell O, Oden A, Sembo I, Redlund-Johnell I, Dawson A, De Laet C, Jonsson B. Long-term risk of osteoporotic fracture in Malmö. Osteoporos Int. 2000; 11(8):669-74. Evidenzgrad 2b Oxford).

Die Gesamtzahl der stationär behandelten proximalen Humerusfrakturen wurde in 2019 mit 61.606 ermittelt, ein Anstieg gegenüber 2009 um 10 %. Das Verhältnis der Frakturhäufigkeit bei Frauen zu Männern betrug 75 zu 25. Die Inzidenzen stiegen von 70,7 für 50- bis 59-jährige Frauen auf 666,7 bei den über 90-jährigen Frauen. Auch für die stationär behandelten Lenden- und Brustwirbelkörperfrakturen liegen Angaben vor, wobei es sich ausschließlich um stationäre Fälle handelt, sodass die wahre Zahl von Fällen sicher höher liegt. Ergebnisse über Patientinnen und Patienten in ambulanter Behandlung liegen aktuell nicht vor. Die Inzidenzen für die Lendenwirbelfrakturen bei Frauen stiegen in ähnlich hohen Ausmaßen von 32,8 für 50- bis 59-Jährige auf 537,4 bei den über 90-Jährigen. Für die Brustwirbelkörperfrakturen sind die Inzidenzen bereits in der Altersgruppe der 70- bis 79-Jährigen über 100 (112,7).

Inzidenzdaten zur Gesamtzahl der Wirbelkörperfrakturen, also klinische und radiografische, gibt es für Deutschland nur in begrenztem Umfang. Zur Abschätzung des absoluten Risikos von radiografischen Wirbelkörperfrakturen und zur Abschätzung des kombinierten 10-Jahres-Frakturrisikos für proximale Femurfrakturen und radiografische Wirbelkörperfrakturen wurden deshalb auch für die vorliegende Version der Leitlinie weiterhin Frakturdaten der Schweiz und der Niederlande (Rotterdam Studie) sowie Daten der „European Prospective Osteoporosis Study (EPOS)“, an der auch deutsche Zentren beteiligt waren, zugrunde gelegt, die die Grundlage des Frakturvorhersagemodells der DVO-Leitlinie 2006 gebildet haben. Einzelheiten sind in der Leitlinienversion 2006 beschrieben (Osteoporose-Leitlinie 2006 📖Osteoporose-Leitlinie: Prophylaxe, Diagnostik und Therapie – bei Frauen ab der Menopause, bei Männern ab dem 60. Lebensjahr. Hrsg. DVO, Schattauer Verlag, Stuttgart 2006, Kanis JA et al. 2000 📖Kanis JA, Johnell O, Oden A, Sembo I, Redlund-Johnell I, Dawson A, De Laet C, Jonsson B. Long-term risk of osteoporotic fracture in Malmö. Osteoporos Int. 2000; 11(8):669-74. Evidenzgrad 2b Oxford).

Die Inzidenzen von Wirbelkörperfrakturen könnten sich unter Zugrundelegung der Daten aus 2019 näherungsweise über die Inzidenz von Hüftfrakturen abschätzen lassen unter den Prämissen, dass das Verhältnis der Frakturarten international näherungsweise ähnlich ist (Pfeilschifter J et al. 2012 📖Pfeilschifter J, Cooper C, Watts NB, Flahive J, Saag KG, Adachi JD, Boonen S, Chapurlat R, Compston JE, Díez-Pérez A, LaCroix AZ, Netelenbos JC, Rossini M, Roux C, Sambrook PN, Silverman S, Siris ES. Regional and age-related variations in the proportions of hip fractures and major fractures among postmenopausal women: the Global Longitudinal Study of Osteoporosis in Women. Osteoporos Int. 2012; Aug;23(8):2179-88. doi: 10.1007/s00198-011-1840-6. Epub 2011 Nov 16., Evidenzgrad 2b Oxford, Lix LM et al. 2012 📖Lix LM, Azimaee M, Osman BA, Caetano P, Morin S, Metge C, Goltzman D, Kreiger N, Prior J, Leslie WD. Osteoporosis-related fracture case definitions for population-based administrative data. BMC Public Health. 2012; May 18; 12:301. doi: 10.1186/1471-2458-12- 301., Evidenzgrad 2b Oxford, Fink HA et al. 2005 📖Fink HA, Milavetz DL, Palermo L, Nevitt MC, Cauley JA, Genant HK, Black DM, Ensrud KE; Fracture Intervention Trial Research Group. What proportion of incident radiographic vertebral deformities is clinically diagnosed and vice versa? J Bone Miner Res. 2005; Jul;20(7):1216-22. Epub 2005 Mar 21. Evidenzgrad 2b Oxford), und dass die Inzidenz radiografischer Wirbelkörperfrakturen etwa 2,5-fach höher ist als die Zahl der klinischen Wirbelkörperfrakturen (Lippuner K et al. 2009 📖Kanis JA, Johnell O, Oden A, Sembo I, Redlund-Johnell I, Dawson A, De Laet C, Jonsson B. Long-term risk of osteoporotic fracture in Malmö. Osteoporos Int. 2000; 11(8):669-74. Evidenzgrad 2b Oxford). Das würde bedeuten, die oben angegebenen Wirbelkörperfrakturinzidenzen müssten jeweils eine Dekade nach vorn wandern.

Distale Radiusfrakturen werden bei Frauen bereits in der Dekade zwischen 40 und 49 Jahren häufig beobachtet – Inzidenz: 50,3. Ein dreifacher Anstieg ist in der folgenden Dekade (50 bis 59 Jahre) mit 136,9 feststellbar. Die Erhöhung der Frakturrate setzt sich im Alter von 60-69 Jahren mit 258,3 fort.

70-79 Jahre: 352,7
80-90 Jahre: 387,3
Über 90 Jahre: 393,9

Bei Männern erhöht sich die Frakturinzidenz für die distalen Radiusfrakturen im Altersgang nicht (54,0-57,5). Differenzen in den absoluten Zahlen sind wahrscheinlich auch durch eine differierende Inzidenz von Frakturen in den Bundesländern begründet. Die höchsten Frakturinzidenzen für proximale Femurfrakturen fanden sich in Berlin und Hamburg, die niedrigsten in Mecklenburg-Vorpommern (Defèr A et al. 2014 📖Defèr, A., Schober, H. C., Möhrke, W., Abendroth, K., & Hofbauer, L. C. (2014). Are there still east-to-west differences in the incidence of hip fractures in Germany? Archives of osteoporosis, 9, 1-8.).

Für die österreichische Population stehen detaillierte Langzeitdaten zur Verfügung, und zwar sowohl für die Hüftfrakturinzidenzen als auch für jene des proximalen Humerus und des distalen Unterarms. Die Hüftfrakturinzidenz konnte über einen Zeitraum von 30 Jahren (1989-2018) dargestellt werden (HPD 1). Hier ist deutlich zu beobachten, dass die Gesamtzahl an Hüftfrakturen bei Frauen bis etwa 2006 kontinuierlich ansteigt, um danach weitgehend konstant zu bleiben. Beim männlichen Geschlecht hingegen zeigt sich eine kontinuierliche Zunahme der Zahlen über die gesamte Periode von 30 Jahren. Aufgrund der gleichzeitigen deutlichen Zunahme der Population 50+ kommt es aber insgesamt seit etwa 2006 zu einem Rückgang der altersstandardisierten Inzidenz von 507/100.000 bis auf zuletzt 395/100.000, womit ungefähr wieder das Niveau von 1991 erreicht wurde. Neben der zunehmenden Bevölkerung in dieser Altersgruppe werden unter anderen auch Faktoren, wie etwa weniger Zigarettenrauchen, ein höherer durchschnittlicher Body-Mass-Index, aber natürlich auch Effekte Osteoporose-spezifischer Therapieformen diskutiert.

Betreffend die proximale Humerusfraktur sowie die distale Unterarmfraktur stehen detaillierte, nationenweite Langzeitdaten aus der österreichischen Population zur Verfügung, wobei hier nicht nur Daten aus den stationären Aufenthalten, sondern auch aus den ambulanten Behandlungen berücksichtigt wurden (HPD2, HPD3). Die Inzidenz von proximalen Humerusfrakturen nimmt ab dem 50. Lebensjahr pro Dekade um etwa das 1,5- bis 3-Fache zu (Fink HA et al. 2005 📖Fink HA, Milavetz DL, Palermo L, Nevitt MC, Cauley JA, Genant HK, Black DM, Ensrud KE; Fracture Intervention Trial Research Group. What proportion of incident radiographic vertebral deformities is clinically diagnosed and vice versa? J Bone Miner Res. 2005; Jul;20(7):1216-22. Epub 2005 Mar 21. Evidenzgrad 2b Oxford.). Die Inzidenz in der 9. Lebensdekade beträgt das ca. 3-Fache (Männer) bis 6-Fache im Vergleich zur Inzidenz der 5. Lebensdekade. Der altersabhängige Anstieg fällt im Vergleich zur Hüftfrakturinzidenz und in einem vergleichbaren Zeitraum wesentlich weniger dramatisch aus. Die Inzidenz der distalen Unterarmfraktur steigt pro Dekade um das ca. 1,07- bis 1,2-Fache an (2008), wobei beim männlichen Geschlecht die Inzidenz in der neunten Dekade unterhalb derjenigen der sechsten Dekade liegt (Fink HA et al. 2005 📖Fink HA, Milavetz DL, Palermo L, Nevitt MC, Cauley JA, Genant HK, Black DM, Ensrud KE; Fracture Intervention Trial Research Group. What proportion of incident radiographic vertebral deformities is clinically diagnosed and vice versa? J Bone Miner Res. 2005; Jul;20(7):1216-22. Epub 2005 Mar 21. Evidenzgrad 2b Oxford.). Für die Jahre nach 2008 stehen derzeit keine entsprechenden Updates zur Verfügung.

Neben den genannten Inzidenzdaten zu Hüftfraktur, proximaler Humerus- und distaler Unterarmfraktur stehen aus Österreich auch sorgfältig erhobene Daten zum Anteil echter Fragilitätsfrakturen zur Verfügung (Muschitz C et al. 2021 📖Lix LM, Azimaee M, Osman BA, Caetano P, Morin S, Metge C, Goltzman D, Kreiger N, Prior J, Leslie WD. Osteoporosis-related fracture case definitions for population-based administrative data. BMC Public Health. 2012; May 18; 12:301. doi: 10.1186/1471-2458-12- 301., Evidenzgrad 2b Oxford). Insgesamt wurden so für das Jahr 2018 rund 93.000 echte Fragilitätsfrakturen in der Bevölkerung 50+ erhoben, wobei neben den Major Osteoporotic Fractures (Hüfte, proximaler Oberarm, distaler Unterarm, klinisch vertebrale Frakturen) auch noch Becken- und Rippenfrakturen inkludiert wurden. Das entspricht ungefähr der Hälfte aller Frakturen in dieser Altersgruppe. Erwartungsgemäß nimmt der Anteil echter Fragilitätsfrakturen mit zunehmendem Alter bei beiden Geschlechtern zu. In der Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen entfallen bei Frauen ca. 31 %, bei Männern ca. 18 % aller Frakturen auf echte Fragilitätsfrakturen, um in der Altersgruppe 80+ auf einen Anteil von 70 % (bei Frauen) bzw. 64 % (bei Männern) anzusteigen.

Die direkten und indirekten Kosten osteoporotischer Frakturen wurden, basierend auf Analysen aus dem Jahr 2008, auf ca. 685 Millionen Euro geschätzt (Dimai HP et al. 2012 📖Dimai HP, Redlich K, Peretz M, Borgström F, Siebert U, Mahlich J. Economic burden of osteoporotic fractures in Austria. Health Econ Rev. 2012; Jun 27;2(1):12. doi: 10.1186/2191-1991-2-12. Evidenzgrad 3b Oxford), rein direkte Kosten ohne Rehabilitation auf ca. 157 Millionen Euro (Muschitz C et al. 2021 📖Lix LM, Azimaee M, Osman BA, Caetano P, Morin S, Metge C, Goltzman D, Kreiger N, Prior J, Leslie WD. Osteoporosis-related fracture case definitions for population-based administrative data. BMC Public Health. 2012; May 18; 12:301. doi: 10.1186/1471-2458-12- 301., Evidenzgrad 2b Oxford).

Auch hier zeigt sich (z. B. im Jahr 2008) ein Anstieg der Inzidenz pro Dekade nach dem 50. Lebensjahr. Die Hüftfrakturinzidenz in der zehnten Lebensdekade und darüber hinaus beträgt das ca. 75-Fache (Männer) bzw. 90-Fache (Frauen), verglichen mit derjenigen der sechsten Dekade. Anstiege der Inzidenz von Hüftfrakturen um das 2- bis 4-Fache pro Dekade zeigen sich in anderen epidemiologischen Studien (Lippuner K et al. 2009 📖Lippuner K, Johansson H, Kanis JA, Rizzoli R. Remaining lifetime and absolute 10- year probabilities of osteoporotic fracture in Swiss men and women. Osteoporos Int. 2009 Jul;20(7):1131- 40. doi: 10.1007/s00198-008-0779-8. Epub 2008 Oct 31.Evidenzgrad 2b Oxford, Costa A et al. 2013 📖Aline G. Costa, Allison Wyman, Ethel S. Siris, Nelson B. Watts, Stuart Silverman, Kenneth G. Saag, Christian Roux, Maurizio Rossini, Johannes Pfeilschifter, Jeri W. Nieves, J. Coen Netelenbos, Lyn March, Andrea Z. LaCroix, Frederick H. Hooven, Susan L. Greenspan, Stephen H. Gehlbach, Adolfo Díez-Pérez, Cyrus Cooper, Juliet E. Compston, Roland D. Chapurlat, Steven Boonen, Frederick A. Anderson, Jr, Jonathan D. Adachi, Silvano Adami. When, Where and How Osteoporosis- Associated Fractures Occur: An Analysis from the Global Longitudinal Study of Osteoporosis in Women (GLOW) PLoS One. 2013; 8(12): e83306. Published online 2013 December 11. doi: 10.1371/journal.pone.0083306, Evidenzgrad 1b Oxford, Freitas SS et al. 2008 📖Freitas SS, Barrett-Connor E, Ensrud KE, Fink HA, Bauer DC, Cawthon PM, Lambert LC, Orwoll ES; for the Osteoporotic Fractures in Men (MrOS) Research Group. Rate and circumstances of clinical vertebral fractures in older men. Osteoporos Int. 2008; 19(5):615- 623. Evidenzgrad 2b Oxford).

Die Inzidenz von Wirbelkörperfrakturen verdoppelt sich in etwa pro Dekade bei Männern und Frauen (Scheidt-Nave C et al. 1997 📖Scheidt-Nave C, Banzer D, Abendroth K. Schlussbericht Multizentrische Studie zu Verteilung, Determination und prädiktivem Wert der Knochendichte in der deutschen Bevölkerung. Förderprojekt des Bundesministeriums für Forschung und Technologie Förderkennzeichen 01KM 9304/0, 1997; 1-45. Evidenzgrad 2b Oxford, Hadji P et al. 2013 📖Hadji P, Hardtstock F, Wilke T, Joeres L, Toth E, Möckel L, Gille P, Estimated epidemiology of osteoporosis diagnoses and osteoporosis-related high fracture risk in Germany: a German claims data analysis, Archives of Osteoporosis (2020) 15:127, doi.org/10.1007/s11657-020-00800-w, Icks A et al. 2008 📖Icks A, Arend W, Becker C, Rapp K, Jungbluth P, Haastert B. Incidence of hip fractures in Germany, 1995-2010. Arch Osteoporos. 2013; 8(1-2):140. doi: 10.1007/s11657-013-0140-5. Epub 2013 May 15. Evidenzgrad 2b Oxford, Icks A et al. 2013 📖Icks A, Arend W, Becker C, Rapp K, Jungbluth P, Haastert B. Incidence of hip fractures in Germany, 1995-2010. Arch Osteoporos. 2013; 8(1-2):140. doi: 10.1007/s11657-013-0140-5. Epub 2013 May 15. Evidenzgrad 2b Oxford, Rapp K et al. 2008 📖Rapp K, Becker C, Lamb SE, Icks A, Klenk J. Hip fractures in institutionalized elderly people: incidence rates and excess mortality. J Bone Miner Res. 2008; Nov;23(11):1825-31. doi: 10.1359/jbmr.080702. Evidenzgrad 2b Oxford, Rapp K et al. 2009 📖Rapp K, Lamb SE, Klenk J, Kleiner A, Heinrich S, König HH, Nikolaus T, Becker C. Fractures after nursing home admission: incidence and potential consequences. Osteoporos Int. 2009; Oct;20(10):1775-83. doi: 10.1007/s00198-009-0852-y. Epub 2009 Feb 24, Evidenzgrad 2b Oxford, Osteoporose-Leitlinie 2006 📖Osteoporose-Leitlinie: Prophylaxe, Diagnostik und Therapie – bei Frauen ab der Menopause, bei Männern ab dem 60. Lebensjahr. Hrsg. DVO, Schattauer Verlag, Stuttgart 2006, Kanis JA et al. 2000 📖Kanis JA, Johnell O, Oden A, Sembo I, Redlund-Johnell I, Dawson A, De Laet C, Jonsson B. Long-term risk of osteoporotic fracture in Malmö. Osteoporos Int. 2000; 11(8):669-74. Evidenzgrad 2b Oxford).

Basierend auf nationalen epidemiologischen Daten des Schweizer Bundesamtes für Statistik zu hospitalisierten Frakturpatientinnen und -patienten aus dem Jahr 2000, den Ergebnissen einer prospektiven Kohorte von Frakturpatientinnen und -patienten aus dem Jahr 2006 und Mortalitätsinzidenzen wurde die Inzidenz von “Major Osteoporotic Fractures” im Alter von 50 und mehr Jahren in der Schweiz auf 773 pro 100.000 bei Männern und 2.078 pro 100.000 bei Frauen geschätzt. Die korrespondierenden Lebenszeitwahrscheinlichkeiten für eine “Major Osteoporotic Fracture” wurden bei einem 50-jährigen Mann auf 20,2 % und bei einer 50-jährigen Frau auf 51,3 % geschätzt (Costa A et al. 2013 📖Aline G. Costa, Allison Wyman, Ethel S. Siris, Nelson B. Watts, Stuart Silverman, Kenneth G. Saag, Christian Roux, Maurizio Rossini, Johannes Pfeilschifter, Jeri W. Nieves, J. Coen Netelenbos, Lyn March, Andrea Z. LaCroix, Frederick H. Hooven, Susan L. Greenspan, Stephen H. Gehlbach, Adolfo Díez-Pérez, Cyrus Cooper, Juliet E. Compston, Roland D. Chapurlat, Steven Boonen, Frederick A. Anderson, Jr, Jonathan D. Adachi, Silvano Adami. When, Where and How Osteoporosis- Associated Fractures Occur: An Analysis from the Global Longitudinal Study of Osteoporosis in Women (GLOW) PLoS One. 2013; 8(12): e83306. Published online 2013 December 11. doi: 10.1371/journal.pone.0083306, Evidenzgrad 1b Oxford).

Die nichtvertebralen Frakturen sind überwiegend sturzbedingt (Freitas SS et al. 2008 📖Freitas SS, Barrett-Connor E, Ensrud KE, Fink HA, Bauer DC, Cawthon PM, Lambert LC, Orwoll ES; for the Osteoporotic Fractures in Men (MrOS) Research Group. Rate and circumstances of clinical vertebral fractures in older men. Osteoporos Int. 2008; 19(5):615- 623. Evidenzgrad 2b Oxford). Die Wirbelkörperbrüche treten z. T. unter Alltagstätigkeiten auf (Freitas SS et al. 2008 📖Freitas SS, Barrett-Connor E, Ensrud KE, Fink HA, Bauer DC, Cawthon PM, Lambert LC, Orwoll ES; for the Osteoporotic Fractures in Men (MrOS) Research Group. Rate and circumstances of clinical vertebral fractures in older men. Osteoporos Int. 2008; 19(5):615- 623. Evidenzgrad 2b Oxford). Sie sind bei älteren Personen, insbesondere bei Männern, aber ebenfalls oft sturzbedingt (Freitas SS et al. 2008 📖Freitas SS, Barrett-Connor E, Ensrud KE, Fink HA, Bauer DC, Cawthon PM, Lambert LC, Orwoll ES; for the Osteoporotic Fractures in Men (MrOS) Research Group. Rate and circumstances of clinical vertebral fractures in older men. Osteoporos Int. 2008; 19(5):615- 623. Evidenzgrad 2b Oxford, Bleibler F et al. 2013 📖Bleibler F, Konnopka A, Benzinger P, Rapp K, König HH. The health burden and costs of incident fractures attributable to osteoporosis from 2010 to 2050 in Germany – a demographic simulation model. Osteoporos Int. 2013; Mar;24(3):835-47. doi: 10.1007/s00198-012-2020-z. Epub 2012 Jul 14. Evidenzgrad 3b Oxford).

Analysen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz weisen auf eine hohe sozioökonomische Bedeutung der Osteoporose in diesen Ländern hin (Dimai HP et al. 2012 📖Dimai HP, Redlich K, Peretz M, Borgström F, Siebert U, Mahlich J. Economic burden of osteoporotic fractures in Austria. Health Econ Rev. 2012; Jun 27;2(1):12. doi: 10.1186/2191-1991-2-12. Evidenzgrad 3b Oxford, Hadji P et al. 2013 📖Hadji P, Klein S, Gothe H, Häussler B, Kless T, Schmidt T, Steinle T, Verheyen F, Linder R. The epidemiology of osteoporosis–Bone Evaluation Study (BEST): an analysis of routine health insurance data. Dtsch Arztebl Int. 2013 Jan; 110(4):52-7. doi: 10.3238/arztebl.2013.0052. Epub 2013 Jan 25. Evidenzgrad 3b Oxford, Lippuner K et al. 2012 📖Lippuner K, Johansson H, Kanis JA, Rizzoli R. Remaining lifetime and absolute 10- year probabilities of osteoporotic fracture in Swiss men and women. Osteoporos Int. 2009 Jul;20(7):1131- 40. doi: 10.1007/s00198-008-0779-8. Epub 2008 Oct 31.Evidenzgrad 2b Oxford). Eine Kostenanalyse gründet sich auf Einflussgrößen wie Verlust an Arbeitstagen, Kosten für inzidente Frakturen, Kosten aus früheren Frakturen und den Kosten für jegliche Intervention. Für Deutschland werden in der SCOPE-Studie (Kanis et al. 2021 📖Kanis JA, Johnell O, Oden A, Sembo I, Redlund-Johnell I, Dawson A, De Laet C, Jonsson B. Long-term risk of osteoporotic fracture in Malmö. Osteoporos Int. 2000; 11(8):669-74. Evidenzgrad 2b Oxford) für diese Faktoren 13, 860 Milliarden Euro pro Jahr berechnet.

Inhalt

Mehr Informationen und Materialien zu den DVO-Leitlinien

Hier können Sie ein Video abrufen, in welchem Frau Dr. Thomasius, Leiterin der DVO-Leitlinienkommission, die Therapieschwellenbestimmung anhand von Beispielen erklärt
Video anschauen >
DVO Leitlinie Osteoporose 2017 -  Die DVO-Leitlinie Osteoporose wurde am 26.01.2018 innerhalb des Dachverbandes Osteologie e.V. mehrheitlich abgestimmt und verabschiedet. Nachfolgend können Sie die DVO-Leitlinie 2017 einsehen:
Kitteltaschenversion (PDF)
LangfassungMethodenreportSlide-Satz
Stellungnahme der Leitlinienkommission DVO vom 27.11.2023
Bisher gibt es keine zertifizierte Risikorechner-App des DVO. Jegliche Vereinfachung der konsentierten Papierversion des Risikorechners entspricht im Ergebnis nicht der von der Leitlinienkommission und den Fachgesellschaften abgestimmten Fassung des Papierrisikorechners. Die Verwendung solcher Vereinfachungen kann zu Fehleinschätzungen des Frakturrisikos und den daraus abgeleiteten Therapieschwellen führen. Für etwaige Fehler in der Risikobestimmung durch Verwendung solcher Apps oder Berechnungs-Tools übernimmt die Leitlinienkommission keine Verantwortung. Bis zur Fertigstellung und Zertifizierung der Risikorechner-App des DVO wird eine offizielle digitale Fassung der Papierversion des Risikorechners als Zwischenlösung demnächst verfügbar gemacht werden.
Stellungnahme des DVO zur Rücknahme des Therapiehinweises für Teriparatid
Betrifft: Vergleich Teriparatid vs orale Bisphosphonate
Konsentierter Beschluss der LL Kommission basierend auf der Studienlage vom 16.2.19:

Bei OsteoporosepatientInnen mit dokumentiert deutlich erhöhtem Frakturrisiko, zB bei Vorliegen von vertebralen Frakturen, Schenkelhalsfraktur, verringert Teriparatid das Auftreten von Wirbelfrakturen stärker als orale Bisphosphonate. In solchen Fällen ist einer osteoanabolen Therapie mit Teriparatid gegenüber einer oralen Bisphosphonattherapie der Vorzug zu geben.

Gleiches gilt bei erhöhtem Frakturrisiko unter geplanter oder laufender GC Therapie mit > 7,5 mg Prednisolon/Tag > 3 Monate.
Leitlinie Physiotherapie und Bewegungstherapie bei Osteoporose
Langfassung (PDF)
Kurzfassung (PDF)
Appendix (PDF)
Das Zusammenwirken der interdisziplinär verorteten Experten des DVO ist Grundlage für die erfolgreiche Planung und Umsetzung von Projekten des Dachverbandes Osteologie. Ziel der DVO Leitlinienkommission ist die Aktualisierung der bestehenden Leitlinie Osteoporose. Die DVO Qualitätskommission Kurse befasst sich mit der stetigen Aktualisierung der Inhalte der DVO Kurse, die durch die OSTAK Osteologie Akademie ausgerichtet werden.
DVO Leitlinienkommission Osteoporose (Aktualisierung 2021)

Koordination
Dr. med. Friederike Thomasius, Frankfurt am Main

Mitglieder:
Prof. Dr. med. Erika Baum, Marburg (Allgemeinmedizin, Vertreterin der DEGAM)
Prof. Dr. med. Thomas Kühlein, Erlangen(Vertreter der DEGAM)
Prof. Dr. med. Hans-Christof Schober, Rostock (Innere Medizin, Vertreter BdO)
Prof. Dr. med. Heide Siggelkow, Göttingen (Endokrinologie, Vertreterin der DGE)
Prof. Dr. med. Ralf Schmidmaier, München (Innere Medizin, Vertreter der DGE)
Dr. med. Thomas Brabant, Bremen (Innere Medizin, Rheumatologie, Vertreter der DGG)
Prof. Dr. med. Michael Drey, München (Innere Medizin, Geriatrie, Vertreter der DGG)
Prof. Dr. Dr. med. Karl Günter Wiese, Göttingen (Chirurgie, Vertreter der DGO)
Prof. Dr. Franz Jakob, Würzburg (Innere Medizin, Vertreter der DGO)
Prof. Dr. med. Uwe Maus, Düsseldorf (Orthopädie, Vertreter der DGOOC)
Prof. Dr. med. Wolfgang Böcker, München (Unfallchirurgie, Vertreter der DGU)
Prof. Dr. med. Ulrich Liener, Stuttgart (Unfallchirurgie, Vertreter der DGU)
Prof. Dr. med. Andreas Kurth (Unfallchirurgie, Vertreter der DGOOC)
Prof. Dr. med. Peter M. Kern, Fulda (Rheumatologie,Vertreter der DGRh)
Dr. med. Björn Bühring, Herne (Rheumatologie, Vertreter der DGRh)
Prof. Dr. med. Peyman Hadji, Frankfurt (Gynäkologie, Vertreter der DGGG und der DMG)
Prof. Dr. Dr. Sven Otto, Halle (Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Vertreter der DGMKG)
PD Dr. Dr. Oliver Ristow, Heidelberg (Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Vertreter der DGMKG und der DGI)
Prof. Dr. Dr. med. Knut A. Grötz (Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Vertreter der DGMKG und der DGI)
PD Dr. Dr. Eik Schiegnitz, Mainz (Vertreter der DGI)
Dr. med. Dieter Schöffel, Mannheim (Rheumatologie, Schmerzmedizin, Vertreter der IGOST)
Prof. Dr. rer. nat. Klaus Engelke, Erlangen/Hamburg (Medizinphysik)
Prof. Dr. rer. nat. Claus-C. Glüer, Kiel (Medizinphysik)
Prof. Dr. med. Peter Jehle, Wittenberg (Nephrologie, Vertreter der DGfN)
Prof. Dr. med. Markus Ketteler, Coburg (Nephrologie, Vertreter der DGfN)
Dr. med. Dirk Müller, Chur (Radiologie, Vertreter DGMSR)
Dr. med. Thomas Grieser, Augsburg (Radiologie, Vertreter DGMSR)
Prim. Dr. Peter Bernecker, Wien (Geriatrie, Vertreter der ÖKGM)
Univ. Prof. Dr. med. Hans Dimai, Graz (Endokrinologie, Vertreter der ÖGKM)
Prof. Dr. med. Christopher Niedhart, Heinsberg (Vertreter der OGO)
Dr. med. Hermann Schwarz, Freudenstadt (Orthopädie, Vertreter der OGO)
Prim. Priv.-Doz. Dr. MSc Peter Peichl (Innere Medizin, Vertreter der ÖGR)
Dr. Bernhard Rintelen, Stockerau (Innere Medizin, Vertreter ÖGR)
Dr. med. Urs Moser, Liestal (Innere Medizin, Vertreter SGR)
Prof. Dr. Marius Kraenzlin, Basel (Endokrinologie, Vertreter der SVGO)
PD Dr. med. Norbert Suhm, Basel (Orthopädie, Vertreter der SVGO)
Prof. Daniel Belavy, Bochum (Physiotherapie)

Patientenvertreter:
Gisela Klatt, Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e. V. (BfO), Deutschland

Kontakt:
Dr. med. Friederike Thomasius
DVO Leitlinienkommission Osteoporose (Aktualisierung 2018)

Koordination
Dr. med. Friederike Thomasius, Frankfurt am Main

Mitglieder:
Prof. Dr. med. Erika Baum, Marburg (Allgemeinmedizin, Vertreterin der DEGAM)
Dr. med. Markus Gulich, Ulm (Allgemeinmedizin, Vertreter der DEGAM)
Prof. Dr. med. Hans-Christof Schober, Rostock (Innere Medizin, Vertreter BdO)
Prof. Dr. med. Heide Siggelkow, Göttingen (Endokrinologie, Vertreterin der DGE)
Prof. Dr. med. Ralf Schmidmaier, München (Innere Medizin, Vertreter der DGE)
Dr. med. Thomas Brabant, Bremen (Innere Medizin, Rheumatologie, Vertreter der DGG)
Dr. Friederike Thomasius, Frankfurt (Innere Medizin, Vertreterin der DGO)
Prof. Dr. Dr. med. Karl Günter Wiese, Göttingen (Chirurgie, Vertreter der DGO)
Prof. Dr. med. Uwe Maus, Düsseldorf (Orthopädie, Vertreter der DGOOC)
Prof. Dr. med. Wolfgang Böcker, München (Unfallchirurgie, Vertreter der DGU)
Prof. Dr. med. Andreas Kurth (Unfallchirurgie, Vertreter der DGOOC)
Prof. Dr. med. Peter M. Kern, Fulda (Rheumatologie,Vertreter der DGRh)
Dr. med. Björn Bühring, Herne (Rheumatologie, Vertreter der DGRh)
Prof. Dr. med. Peyman Hadji, Frankfurt (Gynäkologie, Vertreter der DGGG und der DMG)
Prof. Dr. med. Andreas Heuck, München (Radiologie, Vertreter der DGMSR)
PD Dr. Dr. Sven Otto, München (Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Vertreter der DGMKG)
PD Dr. Dr. Oliver Ristow, Heidelberg (Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Vertreter der DGMKG und der DGI)
Prof. Dr. Dr. med. Knut A. Grötz (Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Vertreter der DGMKG und der DGI)
Dr. med. Jörg Henning, Lahnstein (Orthopädie,Schmerztherapie, Vertreter der IGOST)
Dr. med. Dieter Schöffel, Mannheim (Rheumatologie, Schmerzmedizin, Vertreter der IGOST)
Prof. Dr. rer. nat. Klaus Engelke, Erlangen/Hamburg (Medizinphysik)
Prof. Dr. rer. nat. Claus-C. Glüer, Kiel (Medizinphysik)
Prof. Dr. med. Peter Jehle, Wittenberg (Nephrologie, Vertreter der DGfN)
Prof. Dr. med. Markus Ketteler, Coburg (Nephrologie, Vertreter der DGfN)
Dr. med. Dirk Müller, Chur (Radiologie, Vertreter DGMSR)
Dr. med. Thomas Grieser, Augsburg (Radiologie, Vertreter DGMSR)
Prim. Dr. Peter Bernecker, Wien (Geriatrie, Vertreter der ÖKGM)
Univ. Prof. Dr. med. Hans Dimai, Graz (Endokrinologie, Vertreter der ÖGKM)
Dr. med. Peter Clarenz, Hauzenberg (Orthopädie, Vertreter der OGO)
Dr. med. Hermann Schwarz, Freudenstadt (Orthopädie, Vertreter der OGO)
Prim. Priv.-Doz. Dr. MSc Peter Peichl (Innere Medizin, Vertreter der ÖGR)
Dr. Bernhard Rintelen, Stockerau (Innere Medizin, Vertreter ÖGR)
Dr. med. Urs Moser, Liestal (Innere Medizin, Vertreter SGR)
Prof. Dr. Marius Kraenzlin, Basel (Endokrinologie, Vertreter der SVGO)
PD Dr. med. Norbert Suhm, Basel (Orthopädie, Vertreter der SVGO)

Patientenvertreter:
Gisela Klatt, Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e. V. (BfO), Deutschland

Kontakt:
Prof. Dr. med. Andreas Kurth
DVO Leitlinienkommission Osteoporose (2009-2014)

Leitung:
Prof. Dr. med. J. Pfeilschifter, Bochum

Mitglieder:
Prof. Dr. med. Johannes Pfeilschifter, Bochum (Koordination)
Dr. Friederike Thomasius, Frankfurt (Assistenz Koordination)
Prof. Dr. med. Andreas Kurth (Orthopädie)
Dr. med. Peter Clarenz, Hauzenberg (Orthopädie)
Prof. Dr. med. Karsten Dreinhöfer, Berlin (Orthopädie)
Prof. Dr. med. Johannes Rueger, Hamburg (Unfallchirurgie)
Prof. Dr. med. Peyman Hadji, Frankfurt (Gynäkologie)
Prof. Dr. rer. nat. Klaus Engelke, Erlangen/Hamburg (Medizinphysik)
Prof. Dr. rer. nat. Claus Glüer, Kiel (Medizinphysik)
Prof. Dr. med. Dieter Felsenberg, Berlin (Radiologie)
Prof. Dr. med. Michael Jergas, Köln (Radiologie)
Inga Steinebach, Essen (Allgemeinmedizin)
Prof. Dr. med. Erika Baum, Marburg (Allgemeinmedizin, Verteter der DEGAM)
Dr. med. Markus Gulich, Ulm (Allgemeinmedizin, Verteter der DEGAM)
Univ. Prof. Dr. med. Hans Dimai, Graz (Endokrinologie, Verteter der ÖGKM)
Prof. Dr. Dr. med. Christian Kasperk, Heidelberg (Endokrinologie)
Prof. Dr. Christian Meier, Basel (Endokrinologie, Vertreter der Schweiz)
Prof. Dr. Marius Kraenzlin, Basel (Endokrinologie, Vertreter der Schweiz)
Hon. Prof. Dr. med. Dieter Lüttje, Osnabrück (Geriatrie)
Prof. Dr. med. Ludger Pientka, Bochum (Geriatrie)
Dr. Peter Bernecker, Wien (Geriatrie, Vertreter der ÖKGM)
Prof. Dr. med. Helmut Minne, Bad Pyrmont (Rehabilitationsmedizin)
Prof. Dr. med. Peter Jehle, Wittenberg
(Nephrologie, Vertreter der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für klinische Nephrologie )
Prof. Dr. med. Jürgen Braun, Herne (Rheumatologie)
Dr. med. Dieter Schöffel, Mannheim (Rheumatologie, Schmerzmedizin)
Dr. med. Christa Scheidt-Nave, Berlin (Epidemiologie)
Prof. Dr. med. Hans J. Trampisch, Bochum (Biometrie)

Patientenvertreter:
Birgit Eichner, Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e. V. (BfO), Deutschland
Prof. Dr. med. Kurt Lippuner, Osteoswiss, Schweiz

Kontakt:
Dr. Friederike Thomasius
DVO Dachverband Osteologie e.V.
Kaiser-Wilhelm-Str. 2
D-45276 Essen

Telefon: +49 (0)201 857 627 04
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